Was wurde durch stadt_potenziale gefördert?
Seit dem ersten Stattfinden der stadt_potenziale 2008 wurden im Rahmen des Fördertopfes pro Jahr zwischen sechs und 15 Projekte gefördert und zwischen 60.000 und 100.000 Euro vergeben. Die Förderbeträge für einzelne Projekte lagen zwischen 1.700 und 21.000 Euro, wobei Wert darauf gelegt wird, Projekte ausfinanzieren zu können.
Ein großer Teil der Projekte ist spartenübergreifend bzw. interdisziplinär. Viele sind diskursiv, beschäftigen sich mit Kulturvermittlung, alten und neuen Medien. Einige bestehen weiter oder haben zumindest mehrere Jahre überdauert, andere waren nur für wenige Stunden oder Tage präsent.
Entstanden sind: Schallplatten, Festivals, Filme, eine Zeitschrift, ein Stadtführer, Websites, Radiosendungen, Skulpturen, Visuals, Kompositionen, temporäre Arbeitsräume, etc.
In welchen Sparten förderte stadt_potenziale Projekte?
Im Rahmen der stadt_potenziale geförderte Projekte fanden in folgenden Sparten statt:
- Druck
- Fotografie
- Geschichte
- Kunst im öffentlichen Raum
- Literatur
- Musik
- Performance
- Tanz
- Theater
- etc. …
Wer war in der Jury?
2024
Angelika Wischermann, Bildende Künstlerin Innsbruck
Fariba Mosleh, Kulturmanagerin und Kuratorin Wien
Doris Mitterbacher (Mieze Medusa), Autorin, Slammerin, Rapperin und Herausgeberin Wien
Die öffentliche Jurysitzung fand am 18. September 2024 statt und wurde im Audio-Livestream übertragen. Hier geht’s zum Audio-Livestream
2023
Cornelia Dlabaja, Soziologin/Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin, Wien
Alina Zeichen, Autorin und Kulturwissenschaftlerin, Klagenfurt
Tuncay Acar, Kulturaktivist/Netzwerker/Veranstalter/Blogger/DJ und Musiker, München
Die öffentliche Jurysitzung fand am 14. September 2023 statt und wurde im Audio-Livestream übertragen. Hier geht’s zum Audio-Livestream
2022
Kathrin Aste, Architektin, Uni Innsbruck
Maurice Kumar, freier Autor
Angelika Burtscher, Design und Künste, freischaffende Gestalterin
2021
Martin Fritz, Schriftsteller, Innsbruck
Hannah Crepaz, Kulturveranstalterin, Hall
Petra Unger, Kulturvermittlerin, Wien
2020
Paul Klumper, ISD-Stadtteilkoordinator Reichenau, Innsbruck
Carmen Brucic, Künstlerin, Innsbruck
Elke Rauth, Redakteurin, Verein für Stadtforschung, Wien
Überblick der Siegerprojekte
stadt_potenziale 2024
Schreibwettbewerb "Die Bogengazette"
Ein Projekt von: Sigrid Moser
Fördersumme: 15.450 Euro
Durchführung: 2024/2025
Worum geht es?
Mit dem Projekt „Die Bogengazette“ soll ein Magazin entstehen, das die Innsbrucker Viaduktbögen in ein neues, ganz persönliches Licht rückt, indem es ihre Geschichten erzählt. Die „Bogengazette“ möchte herausfinden, was die Bewohner*innen von Innsbruck von den sogenannten „Bögen“ halten, was sie damit verbinden und gern in Erinnerung behalten. 120.000 Menschen leben in Innsbruck, jeder einzelne davon hat eine eigenen Blick auf diese besondere Straße und eine individuelle Geschichte, die er oder sie mit den Bögen verbindet.
Im Vordergrund des Projektes steht ein Schreibwettbewerb, der Menschen dazu einlädt, ihre ganz persönliche Geschichte der „Bögenmeile“ zu erzählen. Die eingereichten Texte werden von einer Jury gelesen und bewertet. Diese besteht aus Personen, die bestens mit dem Ort vertraut sind – z. B. Barbesitzer*innen, Stammgäste, Kulturarbeiter*innen. Sie wählen jene Geschichten aus, die schließlich im Magazin abgedruckt werden. Dieses soll dann beim Bogenfest 2025 verkauft werden können. Dadurch wird die Wichtigkeit dieses Sozialraumes zusätzlich unterstrichen.
Ziel des Projektes ist es, diesen Ort der Subkultur näher zu beleuchten, um einerseits zu verstehen, welche Bedeutung diese Straße für die Innsbrucker*innen trägt, und um andererseits herauszufinden, was wir in Zukunft brauchen, damit diese Meile erhalten bleibt, ihr Mehrwert für die Bevölkerung erkannt, wertgeschätzt und ausgebaut wird, sodass ein gutes Zusammenleben für alle weiterhin gelingt.
Perspektivenwandel
Ein Projekt von Helena Lea Manhartsberger u.a.
Fördersumme: 17.050 Euro
Durchführung: 2024
Worum geht es?
Das transdisziplinäre Projekt „Perspektivenwandel“ von ipsum und lilawohnt nutzt visuelle und fotografische Methoden, um die Lebensrealitäten wohnungsloser Frauen* sichtbar zu machen. Mithilfe generativer Bildarbeit, einer qualitativen und prozessorientierten Methode, wird die Handlungsfähigkeit in kulturell diversen Kontexten gestärkt.
Das Projekt zielt darauf ab, die oft übersehenen Erfahrungen wohnungsloser Frauen* zu dokumentieren. Teilnehmende, darunter Wissenschaftlerinnen*, Praktikantinnen* und betroffene Frauen*, fotografieren ihren Alltag. Diese Fotos dienen als Grundlage für tiefgehende Diskussionen und Reflexionen innerhalb der Gruppe.
Peers mit ähnlichen Erfahrungen unterstützen die Teilnehmerinnen* und reflektieren ihre eigenen Erlebnisse. Sie begleiten das Projekt während, sowie zwischen den Workshops. Die Teilnehmerinnen* dokumentieren ihren Alltag mit Einwegkameras und die entstandenen Fotos werden in der Gruppe diskutiert. Der kontinuierliche Rollenwechsel zwischen Fotografin* und Betrachterin* fördert einen dynamischen Gruppenprozess.
Ein zentraler Aspekt ist der ständige Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung. Die Fotos werden von allen Teilnehmerinnen* hinterfragt und analysiert, um verborgene Aspekte zu erfassen.
Das Projekt erhöht die Sichtbarkeit und das Verständnis für die Lebensrealitäten wohnungsloser Frauen* und stärkt ihre Handlungsfähigkeit. Es thematisiert strukturelle Probleme wie hohe Mietpreise und geschlechtsspezifische Unterschiede.
Die in den Workshops entstandenen Fotos sollen Stigmatisierungen brechen. Mit Zustimmung der Teilnehmerinnen* werden sie in einer Ausstellung gezeigt, in der Peers und Teilnehmerinnen* ihre Geschichten teilen können. Ziel ist es, den Frauen* eine Stimme zu geben und ihre Lebensrealitäten sichtbar zu machen. Der Fokus liegt auf feministischen Errungenschaften sowie auf noch bestehenden Missständen. Zum 40-jährigen Jubiläum von lilawohnt wird das Projekt mit einer Feierlichkeit abschließen.
PERCEPTION VIII
Ein Projekt von Miriam Tiefenbrunner
Fördersumme: 10.000 Euro
Durchführung: 2025
Worum geht es?
Bis die Künstlerin Schwanger wurde lebte sie mit ihrem Partner in einer zufriedenstellend gleichberechtigten Beziehung. Sie musste feststellen, dass dies mit einem Kind in Tirol aktuell nicht möglich ist. In der Schwangerschaft, unter der Geburt und im Wochenbett durfte sie kaum selbstbestimmt medizinische Entscheidungen treffen. Das Paar verliert Geld, weil es sich die Elternkarenz gleich aufteilt. ... Warum hat das niemand früher gesagt? Das kann doch nicht ernsthaft unser Anspruch sein, „Dass zum Glück eh alles gut gegangen ist und alle gesund sind“?
Die politisch handelnden Personen werden von der Künstlerin anhand eines Pressespiegels mit Fragestellungen und Lösungsansätzen konfrontiert. Zusätzlich fließen Erfahrungsberichte verschiedener Generationen in die partizipatorisch, performative Darstellung und Befragung ein. Die Rechercheergebnisse werden in Form einer Installation zugänglich gemacht.
Plötzlich Besitzer - Eine Antifa Komödie
Ein Projekt von Verein Postmodern Talking
Fördersumme: 15.500 Euro
Durchführung: 2025
Worum geht es?
Plötzlich Besitzer - Eine Antifa Komödie ist ein Bühnenformat des Innsbrucker Theater- und Show-Ensembles Postmodern Talking, das sich mit und zwischen den Formaten Boulevardund Verwechslungskomödie, Diskurstheater und Live-Hörspiel mit den Themen Wohnen, Gentrifizierung, Eigentum und alternativen Formen des Zusammenlebens auseinandersetzt. Wir schreiben, inszenieren und spielen das Stück selbst. Die Handlung spielt in Innsbruck und setzt sich mit der Problematik der explodierenden Mieten in der Landeshauptstadt, den Immobiliengeschäften und Eigentumsverhältnissen (etwa dem Fall René Benko), sowie der Rückeroberung des öffentlichen Raums auseinander. Premiere ist im Herbst 2025, als Spielorte kommen etwa das Treibhaus, die p.m.k, das BRUX / Freies Theater Innsbruck oder das Theater Praesent in Frage (oder ein besetztes Haus, falls da gerade eines frei ist).
Empower And Transform
Ein Projekt von EAT network (Barbara Alt)
Fördersumme: 12.000 Euro
Durchführung: 2025
Worum geht es?
Empower And Transform – mit diesem Ansatz stellt sich das EAT network gegen dominierende patriarchale Strukturen im Club- und Veranstaltungskontext mit dem Ziel, die Szene nachhaltig zu verändern, um sowohl vor als auch hinter den Kulissen diversere und inklusivere Strukturen zu schaffen.
EAT ist ein informelles Netzwerk, größtenteils bestehend aus FLINTA* DJs verschiedenster Genres (FLINTA*: Frauen, Lesben, inter*, nicht-binäre, trans* und agender Personen*).
Mit dem Projekt D.A.N.C.E zielen wir darauf ab, einen sichereren und inklusiven Raum für FLINTA* DJs und Künstler*innen in Innsbruck zu schaffen. Die gegenwärtige Club- und Kulturszene ist oft von Diskriminierung geprägt, insbesondere gegenüber FLINTA*s, was deren Teilnahme und Teilhabe erschwert.
Mit unserem Projekt wollen wir Zusammenarbeit und Community-Building für FLINTA* DJs fördern. Gleichzeitig ist eine Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung notwendig, um Mehrfachdiskriminierung in Clubs zu bekämpfen und FLINTA*s sowie BIPOCs (Black, Indigenous, People Of Color) zu unterstützen.
Die Zielgruppe umfasst FLINTA* DJs und Künstler*innen, die sich vernetzen und künstlerisch betätigen möchten, sowie Veranstalter*innen und Clubbetreiber*innen der lokalen Szene für Awareness- und Bildungsarbeit.
D.A.N.C.E strebt an, die Kulturlandschaft Innsbrucks durch diese Maßnahmen diskriminierungsfreier und inklusiver zu gestalten, was für die vielfältige und aktive Musik- und Kunstszene der Stadt von großer Bedeutung ist.
stadt_potenziale 2023
Transformationsstreit
Ein Projekt von Die Bäckerei/UniNEtZ
Fördersumme: 10.000 Euro
Durchführung: 2023/2024
Worum geht es?
Sustainable Development Goals, sozio-ökologische Transformation, Energiewende, Mobilitätswende, Ernährungswende, Kreislaufwirtschaft, resilient e Städte, klimafitte Kulturbetriebe, Universitäten mit transformations Auftrag… alle diese Begriffe sind momentan omnipräsent in der öffentlichen Debatte. Es gibt kaum noch jemanden, der die Notwendigkeit einer profunden gesellschaftlichen Transformation anzweifelt.
Bei WIE der Transformation gehen die Meinungen allerdings weit auseinander. Den einen geht es nicht schnell genug - den anderen viel zu schnell, die einen setzen auf technologiebasierte Lösungen - die anderen propagieren Degrowth und Konsumverzicht, die einen meinen die Politik ist am Zug - die anderen sagen, die Wende muss von der Bevölkerung getragen werden.
Alle diese Meinungen und Herangehensweisen sind in einer pluralistischen Gesellschaft präsent und bis zu einem gewissen Grad auch legitim. Die Frage ist, wie gehen wir damit um?
Damit die notwendige Transformation gelingt, müssen alle Akteure handeln: die Zivilgesellschaft mit ihren Vereinen und Communities, Wissenschaften und Universitäten, Politik und Verwaltung, Unternehmen…
Gemeinsames Handeln braucht Verständigung: und für diese Verständigung braucht es Dialog, braucht es eine Plattform, auf der Interessengegensätze nicht geleugnet, sondern offen ausgehandelt werden.
Mit unserem Projekt wollen wir so eine Plattform zur Verfügung stellen und wichtige Fragen zur Transformation - speziell den Innsbrucker Kontext betreffend - aufs sprichwörtliche Parkett bringen und mit den beteiligten Akteuren diskutieren. Wir wollen über unsere Zukunft streiten. Reibung erzeugt Wärme. Auf gesellschaftlicher Ebene heißt das dann gelebte Demokratie.
UNTERM DACH – Erinnerung und Zukunft
Ein Projekt von Soliarts zum Thema Wohnen und Not
Fördersumme: 18.000 Euro
Durchführung: 2024
Worum geht es?
2024 ist es 30 Jahre her, dass der Wohnungslose Wolfgang Tschernutter ermordet wurde. Er wurde von zwei Jugendlichen, einer von ihnen mit neonazistischem Hintergrund, erschlagen, die ihn als „Kartoffelsalat“ bezeichneten. In den 90ern war der Diskurs um wohnungslose, bettelnde und/oder arbeitssuchende Personen zutiefst von Abwertung jenen gegenüber geprägt.
Der Verein Soliarts will das Jahr 2024 als Erinnerungsjahr nutzen und mit drei Aktionen auf das Thema Wohnen und Wohnungslosigkeit aufmerksam machen:
- Kurzdoku „Wolfgang“ (Vergangenheit): In der Kurzdoku „Wolfgang“ soll eine Sichtbarkeit entstehen, die gesellschaftliche Asymmetrien reflektiert.
- Performance „Verdrängungen“ (Gegenwart): Es wird eine Straßenperformance erarbeitet, die gegenwärtige Stimmen von wohnungslosen und sich in Wohnungsnot befindende Personen Bühne gibt sowie die politischen aktuellen Diskurse in Innsbruck aufgreift.
- Podcast „Unterm Dach“ (Zukunftsvisionen): Im Podcast werden Menschen zu ihren zukünftigen Visionen zum Wohnen interviewt, ganz nach dem Motto „jede*r soll wohnen“. Personen aus verschiedenen Bereichen kommen zu Wort.
Unsere Stadt
Ein Projekt von Die Zeitlos
Fördersumme: 8.000 Euro
Durchführung: 2023/2024
Worum geht es?
Die Zeitlos ist ein Innsbrucker Magazin mit 57 Mitgliedern, das mit der ersuchten Subvention die Finanzierung seiner zwanzigsten Print-Jubiläumsausgabe plant, die im März 2024 erscheinen wird. Wir haben die Vision, unsere nächste Ausgabe auf die Stadt Innsbruck und ihre besonders bunten Facetten zuzuschneiden: Wir alle nehmen die Stadt unterschiedlich wahr und haben uns in gewisse Eigenheiten verliebt bzw. unschöne Kehrseiten kennengelernt.
Unsere Mitglieder, die teils in Innsbruck geboren sind, teils hierher gezogen sind im Studium, schreiben über ihre Erfahrungen in der freien Kulturszene der Stadt in ihren eigenen Worten. Dabei nehmen sie selbstredend Bezug auf gegenwärtig relevante Thematiken und durch die Vielfalt unser RedakteurInnen wird ein interdisziplinärer Zugang auch vorausgesetzt.
Unser Projekt eignet sich ideal für die Ideen der stadt_potenziale, weil wir in unserer Jubiläumsausgabe eine tiefe Auseinandersetzung mit unseren persönlichen Beziehungen zur Stadt und der freien Kulturszene in Innsbruck schaffen werden.
Darüber hinaus werden wir in dieser Ausgabe diversen Innsbrucker KünstlerInnen eine Plattform bieten. Wir stellen uns ein intermediales Magazin vor, in dem bildnerische Werke neben Gedichten, journalistischen Texten, handwerklicher Kunst und Musikstücken Seite an Seite präsentiert werden. Wir laden Sie ein, unser Magazin auf seiner Reise durch Innsbruck zu begleiten, und so die Stadt in neuen Farben zu sehen.
Der Goldene Stachl
Ein Projekt von Evamaria Müller und Verena Nagl
Fördersumme: 25.000 Euro
Durchführung: 2024
Worum geht es?
Unter einem Stachel versteht man meist spitze Gebilde an Kopf, Haut oder Hinterteil von Tieren, die zum Schutz, zur Nahrungsaufnahme oder zur Eiablage dienen. Er kann unter Umständen Verletzungen und Schmerzen herbeiführen, ist jedoch auch im Stande zu versorgen, zu bewahren, zu befruchten. ‘Der Goldene Stachl‘ verweist auf Letzteres, will Anreiz, Triebfeder, Stimulus sein. Er sammelt Bedürfnisse und Anliegen, zeigt und wahrt Interessen und Sehnsüchte, verweist auf schützenswerte Potenziale.
Dringt der Stachl ein, kann er tief sitzen und sich auf Wunsch aktiv einbringen. So ist er in der Lage, auf kleinster Ebene bestehende Prozesse im positiven Sinne weiter anzustacheln oder auch Aktionen, Experimente und neue Sichtweisen zu initiieren.
In der Funktion eines mobilen Stadtlabors bereist der ‘Goldene Stachl’ als Wohnwagen getarnt zwei Gebiete in Innsbruck und beobachtet und studiert dort über einen Zeitraum von jeweils 7 Tagen hinweg das jeweilige Geschehen und NichtGeschehen. Mittels Interviews, Audioaufnahmen und Fotografien erfolgt sodann eine Bestandsaufnahme, ein “Zoom In”, ein aktuelles Stadt(teil)bild wird aufgezeichnet. Durch einen forcierten Austausch mit den ansässigen Bewohnern können dann bei Bedarf kleinere Interaktionen entstehen.
Ziel ist, eine identitätsstiftende und -bewahrende, wertfreie Veranschaulichung/Interpretation zweier Stadtgebiete in Innsbruck, die sich stimulierend auf ihr Umfeld auswirken kann.
Die fantastische Stadt
Ein Projekt von Anna Wacholder
Fördersumme: 10.000 Euro
Durchführung: 2023/2024
Worum geht es?
"Die fantastische Stadt“ ist ein illustriertes Kinderbuch, das sich zum Ziel gesetzt hat, Innsbruck aus einer neuen Perspektive zu zeigen. Es soll sich neben vertrauten Orten, dem unerwartet Kuriosen, Spannenden, Unbekannten widmen – kurz allen Orten, denen ein Zauber inne wohnt. Manche davon sind der Bevölkerung zugänglich, aber möglicherweise nur den Menschen im selben Stadtteil bekannt. Andere sind versteckt, in Hinterhöfen oder hoch oben auf Dächern.
Das Buch erzählt in Text und Bild eine Geschichte für Kinder und wird ergänzt durch ein Glossar mit historischen, architektonischen und generellen Informationen zu den vorkommenden Plätzen. Ein illustrierter Stadtplan bietet die Vorlage für einem Stadtspaziergang für Kinder und Erwachsene, der zu allen vorkommenden Orten führt. An den Orginalschauplätzen wird die Geschichte wiedergegeben. Dabei werden spannende Details aus der Recherche preisgegeben.
Die Handlung des Buches beginnt mit dem Nachhauseweg eines Kindes. Er führt vorbei an einem Innsbrucker Kuriosum – dem metallenen Drachen, der die Einfahrt in eine kleine Villa im Innsbrucker Stadteil Wilten säumt. Das Kind erweckt das Fabeltier scheinbar zum Leben, woraufhin sich die beiden gemeinsam auf Erkundungstour durch Innsbruck machen. Mit Kreativität ausgestattet bespielen die beiden den Raum und erleben dabei Unerwartetes und zuweilen Abenteuerliches.
Das Kinderbuch ist eine fantasievolle Auseinandersetzung mit Innsbruck und soll zu einem lustvollen Erkunden anregen.
stadt_potenziale 2022
Rest in Poetry
Ein Projekt von Carolina Schutti
Fördersumme: 9.000 Euro
Durchführung: 2023/2024
Worum geht es?
Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel, die Pandemie, der russische Angriffskrieg, der Klimawandel, die Inflation, die tatsächlichen Folgen für unser Zusammenleben sind nicht abzusehen. In dieser Zeit der Polarisierungen und Unsicherheiten aller Art ist eine auf literarischer Ebene geführte Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen (und dem Tod) unerlässlich – sie stellt einen wichtigen Beitrag zum allgemeinen Diskurs dar.
Literatur und (Friedhofs)architektur zusammenzubringen, Lebende und Tote mittels Sprache zueinander in Beziehung zu setzen, Vergangenheit und Gegenwart zu verbinden und einen Diskurs in der Bevölkerung anzuregen, das sind die Zielsetzungen von „Rest in Poetry“. Wir laden konkret LiteratInnen ein, sich einer Herausforderung zu stellen: Auf Friedhöfen (für die Toten) ohne Publikum zu lesen, lediglich begleitet vom „Rest in Poetry“-Team, Tina Feyrer (Kamera) & Michael Stavaric (Konzept, Produktion), sowie den jeweiligen Partner:innen vor Ort. Tiny Feyers einzigartige Filmsprache verbindet die literarischen Dialoge mit einem Teil des öffentlichen Raumes, der ganz den Toten gewidmet ist.
Dieses Projekt greift eine andernorts begonnene Idee auf, transformiert sie und soll gleichzeitig nach dem Projektabschluss die Staffel an einen weiteren Ort übergeben: Orts- und grenzüberschreitender Zusammenarbeit wird besonderes Augenmerk geschenkt.
Von Nutz & Zier
Ein Projekt von Melanie Gandyra
Fördersumme: 19.550 Euro
Durchführung: 2023/2024
Worum geht es?
Mit dem Projekt „Von Nutz & Zier“ soll ein Buch entstehen, dass einen für Innsbruck so wichtigen, aber reichlich schattenständigen Ort sichtbarer und zugänglicher machen will. Der Hofgarten und das Palmenhaus, bilden in der Stadt eine willkommene Gelegenheit auf grüne Alltagsflucht. Dabei stecken sie voller Geschichte und Information, die sogar den meisten Innsbruckern eher verborgen bleiben.
Über 600 Jahre Gartengeschichte ranken sich zwischen den Ästen und Blättern des Hofgartens. Uralte Baumbestände reihen sich vor das alpine Gebirgspanorama, und bilden so einen der ältesten und dabei ursprünglichsten Lustgärten Europas.
In „Von Nutz & Zier“ soll die Entstehung des Hofgartens, sowie wichtige Personen im Zeitgeschehen historisch und als graphische Erzählung verarbeitet werden. Der Aufbau des Gartens mit Lageplänen, Karten und Infografiken soll erklärt werden und damit als Leitfaden bei der Begehung
der Orte dienen. Genauso sollen die Pflanzen, die man dort bestaunen kann, visuell zugänglich und verständlich dargestellt werden. Es soll eine Reise durch europäische Gartenkunstgeschichte ermöglichen, die ,unterfüttert mit botanischem Grundwissen, für die Besonderheiten des Hofgartens aber auch für kolonialen Naturraub sensibilisieren will.
Das Buchprojekt soll parallel zu einem Besuch dieses Ortes informativ wirken, um diesen besser begreifbar zu machen. Grüne Oasen im städtischen Raum sind in Innsbruck rar und umso wichtiger ist es, diese zu schützen und zu bewahren.
Modell für inklusive Kulturförderung
Ein Kooperationsprojekt von TKI – Tiroler Kulturinitiativen und Initiative Minderheiten Tirol
Fördersumme: 9.000 Euro
Durchführung: 2023
Worum geht es?
Kultur für alle und Kultur durch alle! Dieser in den 1970er Jahren geprägte Slogan markierte in Österreich den Beginn einer staatlichen Kulturpolitik in Richtung Demokratisierung und Dezentralisierung der kulturellen Aktivitäten sowie den Anfang eines staatlichen Förderwesens, das nicht nur Vertreter*innen der sogenannten Hochkultur zugänglich sein sollte. Seither ist einiges passiert, viele Städte – so auch Innsbruck – haben ein Förderwesen der öffentlichen Hand für Kunst und Kultur etabliert. Doch der Anspruch „Kultur durch alle“ wurde bis heute nicht eingelöst. Bei genauerem Hinsehen wird klar, dass auch das städtische Fördersystem nicht für alle Menschen gleichermaßen zugänglich ist. Für Kulturvereine und Künstler*innen mit Migrationsgeschichte und Mehrfachzugehörigkeiten bestehen unsichtbare Hürden, die mehrere Gründe haben können – Sprachbarrieren sind nur einer davon. Wir, die TKI-Tiroler Kulturinitiativen und die Initiative Minderheiten Tirol, haben uns mit diesem Projekt das Ziel gesetzt, gemeinsam mit Vertreter*innen von migrantischen (Kultur)Organisationen und Einzelpersonen, die strukturellen Ausschlussmechanismen im städtischen Kulturfördersystem zu identifizieren und gemeinsam konkrete Lösungsvorschläge für eine inklusivere und diversere Kulturförderung zu entwickeln. Wir glauben, dass von einer Verbesserung der Zugänglichkeit zu Kulturförderungen alle Kulturakteur*innen in Innsbruck profitieren werden und dass unser Pilotprojekt auch für andere Städte und Gemeinden als Anregung dienen kann.
7-Tage-Woche
Ein Projekt von Studio Fundus
Fördersumme: 19.550 Euro
Durchführung: 2023
Worum geht es?
In einer Woche im Mai wird der Stadtteil Wilten auf vielfältige Art und Weise bespielt. Jeden Tag wird eine andere Einladung an die Bewohner*innen und Nutzer*innen der Umgebung ausgesprochen. Eine Einladung zum Gespräch. Eine Einladung, Geschichten zu hinterlassen und Fotos zu teilen. Eine Einladung, die Stadtteilgrenzen individuell neu zu vermessen. Eine Einladung, Stimmen auszusenden und Resonanzen zu erfahren. Eine Einladung, den Blickwinkel zu ändern und sich selbst im Stadtteil neu zu positionieren.
Jede Aktion, jede Einladung baut dabei auf die vorhergehende auf. Im Laufe der Woche entsteht ein neues audiovisuelles Bild des Stadtteils, gefüttert durch die Erfahrungen seiner Nutzer*innen.
Das Programm wird ergänzt durch Vorträge und Gesprächsrunden von Organisationen, Vereinen und Expert*innen, die im Stadtteil wirken. Am Wochenende gibt es zusätzlich ein Programm für Kinder und nicht zuletzt gibt es die Möglichkeit, gemeinsam zu essen und vielleicht sogar zu tanzen!
Eine einfache mobile Struktur bildet die Szenografie für das Programm. Sie markiert den Ort, erregt Aufmerksamkeit und ist zugleich Display für die gesammelten Beiträge und Interventionen des aktiven Publikums. Sie wird auf dem Wiltener Platzl aufgebaut, befragt seine Qualität als Stadtteilzentrum und wandert von dort in die umliegenden Straßenzüge
Moshpit
Ein Projekt von Aesthetics Athletics
Fördersumme: 12.900 Euro
Durchführung: 2023
Worum geht es?
Der Moshpit.
Ist das ungehemmte, wilde Kollidieren von meist fremden Personen auf einem Konzert noch zeitgemäß? Repräsentiert der Moshpit eine Hierarchie nach dem Motto „die stärkste Person gewinnt“ und lässt sich nicht mit Werte wie Gleichberechtigung oder die Inklusion aller Gruppen von Menschen vereinbaren? Müssen wir den Kontrollverlust zum Tabu machen?
Wir sagen: Nein.
Der Moshpit entsteht durch aufgeladene Emotion, durch den positiven & aktiven Energieaustausch zwischen Individuen. Im Moment des Moshpits entlädt sich all das was in unserer immer schneller werdenden Gesellschaft oftmals verloren zu gehen scheint: Die Emotionen zwischen uns.
Aber: Hierarchien gehören immer hinterfragt.
Aus dieser Überzeugung möchten wir den Moshpit, der in der Realität meist ein, von klassischen Hierarchien geprägtes Phänomen darstellt, neu interpretieren.
Dabei spielt der Begriff „Safe Space“ eine Rolle. In diesem spektralen Raum soll durch Bildung & Selbstauseinandersetzung bestehenden Strukturen entgegenwirkt werden, die zu Belästigung, Ausgrenzung oder sogar physischer Gewalt führen.
Das Projekt „Moshpit“ soll durch Performance, Flashmob, Diskussion & Ausstellung mit direkter Teilnahmemöglichkeit einen Diskurs über „Safe Space“ ins städtische Bewusstsein von Innsbruck rücken, keine grundlegenden Wahrheiten die dem ersten Eindruck zugrunde liegen akzeptieren und den dynamisch-progressiven Raum des Moshpits untersuchen.
stadt_potenziale 2021
gegen:WART
Ein Projekt von Kulturkollektiv Contrapunkt
Fördersumme: 21.000 Euro
Durchführung: 2021/2022
Worum geht es?
Die Covid-19-Pandemie hat gesellschaftliche Konfliktlinien sichtbar gemacht und fegte wie ein Tornado über das soziale Leben. Die Pandemie hat so einige gesellschaftliche Konflikte sichtbar gemacht und . Das Kulturkollektiv ContrApunkt will sich diesen offenen gesellschaftlichen Bruchlinien widmen und wird in Form des Diskurs(iv) Festival gegen.WART – dein Diskurs(iv) Festival für heterogene Positionen Fragestellungen aufwerfen. Einerseits wird das Verhandeln von heterogenen Positionen ins Zentrum rücken, andererseits geht es uns auch darum, Visionen und Utopien zum Thema zu machen. Als roter Faden des Festivals wollen wir der Frage nachgehen, in welcher Gesellschaft wir eigentlich leben wollen. Für das Festival definieren wir sechs unterschiedliche Themenfelder, zu denen wir Theoretiker:innen, Aktivist:innen, Praktiker:innen, sprich Menschen einladen, die Gesellschaft als etwas Gemachtes und Veränderbares sehen.
HORIZONT bitte
Ein Projekt von Nicole Weniger
Fördersumme: 15.675 Euro
Durchführung: 2021/2022
Worum geht es?
Mit der Aktion HORIZONT bitte will die Künstlerin Nicole Weniger auf die Phrase der Horizonterweiterung im geistigen und intellektuellen Sinne hindeuten und dieses Verlangen nach einer Offenheit für Neues und Unbekanntes in den öffentlichen Raum stellen. HORIZONT bitte kann als Forderung, Hinweis und Wunsch verstanden werden. Eine Aufforderung, die Grenzen des eigenen Denkens flexibel zu halten, darauf hinweisen, dass dies ein aktiver Prozess ist, den es bewusst zu fördern gilt, und ein Wunsch die Horizonterweiterung auch innerhalb des kulturellen Lebens in Innsbruck von Seiten der Stadt zu ermöglichen.
Der Schriftzug HORIZONT bitte markiert das Ufer des Inns als neues Landmark der Stadt Innsbruck und dient auch als Anlegestelle für mehrere Performances. Neben der Installation des Schriftzuges HORIZONT bitte können eingeladene KünstlerInnen ihre Interpretation zum Thema Horizont darbieten. HORIZONT bitte lädt zum Träumen ein, lässt die Gedanken frei fliegen und lässt andere Perspektiven zu. Das Ufer am Inn verwandelt sich für kurze Zeit in eine Heterotopie der Weitsichten.
Marktviertel Poesie
Ein Projekt von Literaturverein Cognac & Biskotten
Fördersumme: 7.000 Euro
Durchführung: 2021/2022
Worum geht es?
Der urbane Innsbrucker Literaturclub Cognac & Biskotten, der seit 24 Jahren unermüdlich innovative Kulturprojekte realisiert und Stadtteile kulturell bespielt, widmet sein neuestes Experiment der erst auf den zweiten Blick erkennbaren „Marktviertel Poesie“.
15 Innsbrucker Künstler*innen erkunden dabei kreativ einen Teil ihrer Stadt, nämlich in Text, Musik und Bild. Dafür sollen städtische Autor*innen und Musiker*innen gefunden werden, die sich mit dem Marktviertel und der Stadt als generellem Thema in ihren Arbeiten auseinandersetzen möchten oder sich bereits damit beschäftigt haben. Bildnerisch ergänzt von fotografisch malerischen Großformaten eines Innsbrucker Künstlers.
Nach einer halbjährigen Produktionsphase sollen die entstandenen Programme an 7 verschiedenen Orten des Marktviertels dem Publikum mittels Live-Performances präsentiert werden. An 7 Tagen einer Woche bespielt jeden Tag ein anderes Künstler*innen-Paar jeweils eine Location mit seinen literarischen und musikalischen Werken für rund eine halbe Stunde.
Rund um die Fragen: Wie prägt eine Stadt ihre Künstler*innen, wie fließt die Stadt in Gedichte, Geschichten, Musik und Bilder? Künstlerisch vielfältig soll im wahrsten Sinne „Street Art“ geschaffen und urbaner „Heimatverdichtung“ eine Bühne geboten werden.
Eine Entdeckungsreise ins scheinbar Nebensächliche, abseits der nahen Touristenpfade und Hochglanzwelten. Eine Auseinandersetzung mit „Unorten“, die bei näherer Betrachtung ihre brüchige Poesie offenbaren.
Letter to (y)our future city
Ein Projekt von Verein Freifall
Fördersumme: 9.800 Euro
Durchführung: 2021/2022
Worum geht es?
Das Projekt Letter to (y)our future city – Workshop I Installation I Performance – will Wege von einer „geschlossenen“ Stadt hin zu einer „offenen“ Stadt finden. Dies soll anhand eines Workshops in Kooperation mit verschiedenen Innsbrucker Institutionen und anhand einer darauffolgenden und darauf basierenden Installation im öffentlichen Raum (Marktplatz Innsbruck) bzw. einer Performance erprobt werden. Im Workshop werden die Teilnehmenden zwei Briefe an ihre zukünftige Stadt schreiben. Der erste Brief handelt von der persönlichen Utopie dieser zukünftigen Stadt und der zweite „offene“ Brief von den Utopien der anderen Teilnehmer*innen und richtet sich an eine bestimmte Adresse in Innsbruck.
Gemeinsam finden wir vielleicht Wege von einer geschlossenen Stadt der Ordnung, Überwachung und Marginalisierung hin zu einer offenen Stadt der lebhaften Unordnung, des verantwortlichen Mit- und Nebeneinanders – von Starrheit und Vorgegebenem zu Offenheit und Aneignung. Wir wollen eine Stadt, in der sich Menschen aller Sprachen, Hautfarben, Altersstufen, Künste, Tätigkeiten, Chromosomen-Anordnungen und sexueller Orientierung, aber auch Tiere und Pflanzen entfalten, begegnen, beunruhigen und beruhigen können. Die Briefe werden dann in einer Installation am Marktplatz in Innsbruck der Öffentlichkeit präsentiert und bilden das Fundament und den Inhalt für eine eben dort stattfindende transdisziplinäre Performance: Ein Wunschzettel an die Stadt Innsbruck!
#wegonnabreath
Ein Projekt von Black Community Innsbruck
Fördersumme: 10.000 Euro
Durchführung: 2021/2022
Worum geht es?
»If I didn’t define myself for myself, I would be crunched into other people’s Fantasies for me and eaten alive«
(Audre Lorde)
Wer wir sind
Die Black Community IBK ist während den Protesten gegen den Mord an George Floyd entstanden, um dem Bedürfnis zu folgen, uns gemeinsam, nachhaltig und liebevoll zu organisieren und für die Freiheit und Gerechtigkeit Schwarzer Menschen in Innsbruck einzutreten. Unsere Arbeit zielt bewusst darauf ab, eine Schwarze Gemeinschaft im Kampf gegen Rassismus und Desprivilegierung zu formieren und zu fördern, die sich ihrer Geschichte bewußt ist und nicht dieselben Unterdrückungsmechanismen gegeneinander anwendet.
Wir wollen mit dem Projekt #wegonnabreath ein Stück ,Black History‘ in Innsbruck schreiben.
Schwarze Geschichte
Unsere Arbeit strebt danach, Schwarzen Menschen in Innsbruck Zugänge zu »ihrer« Geschichte zu schaffen, um davon ausgehend gegenwärtige Gesellschaftsstrukturen und die individuelle Eingebundenheit nachvollziehen zu können. Schwarze Menschen sind seit Jahrhunderten Teil der österreichischen Gesellschaft und damit auch Teil österreichischer Geschichte. Dennoch werden wir in der hiesigen Erinnerungskultur und Geschichte strukturell ausgeblendet oder fremd beschrieben. Essenzialistische Vorstellungen von nationaler Zugehörigkeit sollen auf diesem Weg nachhaltig zurückgewiesen werden.
Wir wollen mit Menschen und deren Biografien, Geschichten, das Alltagsleben und das Schaffen, Wirken und Denken, die in Innsbruck sonst kaum gehört werden, in Kontakt treten. Wir wollen gemeinsam recherchieren, entdecken, lernen, feiern, chillen und alles dokumentieren.
Wir, die Black Community Innsbruck, schmieden Pläne für dieses Projekt und zwar bereits seit einer Weile: die Zeit ist nun also reif, diese umzusetzen, in die Öffentlichkeit zu treten, unsere Community zu stärken und wachsen zu lassen.
Mit unserer Arbeit wollen wir unsere Vorstellungen von einer offenen, solidarischeren und pluraleren Gesellschaft voranbringen. Dazu ist es notwendig zu zeigen, dass eine solche Gesellschaft längst da ist, und dass sie einen großen Reichtum birgt. Mit dem Projekt möchten wir zeigen, dass Menschen aus der afrikanischen Diaspora die Kultur und Geschichte Innsbruck auf vielfältige Weise prägen und dass es viel von ihnen zu lernen gibt.
Hintergrund des Projekts
Mehr als 60 Jahre ist es her, dass der afroamerikanische Schriftsteller James Baldwin nach Europa kam und feststellte: Die meisten Europäer:innen hatten noch nie einen Schwarzen Menschen gesehen. Baldwin kam sich vor wie eine Sehenswürdigkeit: »Wenn ich länger als fünf Minuten in der Sonne sass, kam bestimmt irgendein besonders mutiges Geschöpf zu mir und legte ängstlich seine Hand auf meine Hand und wunderte sich, dass die Farbe nicht abging«, schrieb er 1955 in »Stranger in The Village«. Vieles hat sich seither verändert, die österreichische Gesellschaft wird immer pluraler, Schwarze Menschen gehören zum Alltag und werden auch in Zukunft Österreich prägen.
What about Innsbruck?
Innsbruck, seine Berge und der Tourismus sind ein zentraler Ort für Geschichte, Migration und Leben. Schwarze Menschen kamen und kommen aus den unterschiedlichsten Ländern und Gründen. Viele wurden hier bereits als Österreicher:innen geboren, andere kommen aus Amerika, Afrika, viele sind Asylbewerber:innen. Kaum jemand aber kennt unsere Geschichte. Wer sind wir? Welche sind unsere Geschichten? Wie leben wir in Innsbruck? Welche Erfahrungen machen wir hier? Welche Verbindung haben wir zur Stadt und deren Bewohnerinnen? Was können wir verändern und wie können wir Veränderung zum Laufen bringen? Mit welchen Diskriminierungserfahrungen (von rassistischen club door politics bis hin zu institutionellem Rassismus) sind wir in Innsbruck konfrontiert?
Unser Projekt möchte dies ändern. Dabei richtet sich der Fokus auf Schwarze Menschen, unsere Stimmen wurden und werden oft am wenigsten gehört. Wir arbeiten mit dem Ziel ein Netzwerk zu fördern, daß die alltäglichen Erfahrungsschätze und die daraus gewonnenen Befähigungen jeder einzelnen Schwarzen Person – in Anbetracht des Alters, der tatsächlichen oder wahrgenommenen Geschlechtsidentität, der sexueller Orientierung, des wirtschaftlichen oder sozialen Status, des Einwanderungs- oder Aufenthaltsstatus, des religiösen Glaubens oder Unglaubens – anerkennt und anwendet, um allen Formen von Unterdrückung ein Ende zu setzen.
Wir sehen uns in der Verpflichtung unsere Aktivitäten familienfreundlich zu gestalten, um Eltern und Kindern eine nachhaltige und aktive Beteiligung zu ermöglichen. Dabei möchten wir uns von westlich geprägten, patriarchalen Vorstellungen und Familienstrukturen lösen, indem wir uns gegenseitig als erweiterte Familie betrachten. Konkret meint das gegenseitige Unterstützung und sich gemeinsam für einander zu interessieren.
Each one teach one – Intergenerationalität
Wir sind bestrebt, ein generationsübergreifendes und kommunales Netzwerk frei von Altersdiskriminierung zu fördern. Wir sind überzeugt, daß alle Menschen, unabhängig des Alters, über Fähigkeiten zum Lernen und Lehren verfügen. Darüber hinaus sehen wir generationenübergreifende Zusammenarbeit als wertvolle Quelle, die unterschiedliche Erfahrungsspektren mit neuen Visionen verbindet und unsere gemeinschaftsbasierte Arbeit ideologisch und konzeptionell bereichert.
stadt_potenziale 2020
Die Stadt gehört uns allen
Ein Projekt vom Verein Frauen aus allen Ländern
Fördersumme: 14.689,13
Durchführung: 2020/2021
Projektbeschreibung
Inhaltlich werden in der Ausstellung zum einen die Perspektiven jener Frauen, die 2019 in den Workshops die nun bearbeiteten Ergebnisse mitgestaltet haben, sowie ihr Blick auf Innsbruck und Stadt sichtbar gemacht. Zum anderen sollen aber auch Reflexionsimpulse für eine (selbst)kritische Auseinandersetzung mit Fragen nach Mobilität und Bewegung im öffentlichen Raum sowie nach Privilegien in diesem Zusammenhang ausgearbeitet werden. Um die Ausstellung für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen, wird sie von zwei Deutschtrainerinnen didaktisiert und schließlich Workshops für Frauen mit Migrations- und oder Fluchtgeschichte angeboten.
Ausstellungseröffnung: Die Stadt gehört uns allen.
Migrantinnen veröffentlichen sich im öffentlichen Raum.
Ausgehend von diesen Fragestellungen wurde bei Frauen aus allen Ländern im Rahmen des Projekts Die Stadt gehört uns allen 2019 eine Workshopreihe durchgeführt. Dabei setzte sich eine Gruppe von Migrantinnen* mit Innsbruck als Stadt und als Lebensraum auseinander. Sie tauschten sich über ihr Leben in Innsbruck aus, besuchten in Exkursionen für sie wichtige Orte und bearbeiteten ihre Eindrücke auf kreative Weise. Daraus wurde im Rahmen der Stadtpotenziale 2020 eine Wanderausstellung bestehend aus 11 thematischen Roll-ups konzipiert. Darin zeigt die Gruppe ihren Blick auf die Stadt und nimmt zugleich Raum in dieser Stadt ein. Es werden aber auch Reflexionsimpulse gesetzt, die ein Nachdenken über die Hindernisse und Möglichkeiten von Teilhabe an einer Stadt anstoßen möchten.
Die Wanderausstellung war bis 04.03.2022 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „aus.grenzen:auf.machen“ im Foyer des BFI Tirol zu sehen.
Innsbrucker Alltagsgeschichten
Ein Projekt von Zweitgeschichte
Fördersumme: 9.356,18
Durchführung: 2020/2021
Worum geht es?
In diesem Projekt erzählen wir den Tag, an dem die Ibiza-Affäre an die Öffentlichkeit kam, aus der Sicht mehrerer Mitglieder der Initiative Schwarze Frauen* Innsbruck. Dies soll anhand eines Papiertheaters geschehen, welches eine in die Vergangenheit geratene Kunstform in die Gegenwart rückt. Das Papiertheater ist eine niederschwellige Form des Theatermachens. Auf Holz geleimte Papierfiguren spielen vor wechselnden Papierschauplätzen. Unser politisches Theater thematisiert die Auswirkungen rechtspopulistischer Politik auf marginalisierte Gruppen unserer Gesellschaft, mit dem Ziel, politische Stimmungen und Einstellungen spürbar zu machen.
Ischgl. Aufstand der Pinguine (eingereicht als: Ischgl. Ein aprés Apres Ski)
Ein Projekt von Postmodern Talking – Franz-Xaver Franz
Fördersumme: 13.000 Euro
Durchführung: 2021/2022
Projektbeschreibung
"Ischgl. Ein aprés Apres Ski" ist ein semi-dokumentarisches Theaterstück, das sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit den Ereignissen rund um die Ereignisse in Ischgl (und ganz Tirol) auseinandersetzt, die im Zuge der covid-19-ausbreitung europaweit für Aufsehen gesorgt haben.
den Fokus wollen wir dabei auf jene Menschen richten, die wie so oft weitgehend unsichtbar bleiben: die migrantischen Saisonarbeiter*innen, die in Tirol nicht nur in der Landwirtschaft arbeiten, und zwar so zahlreich, dass ohne sie der ökonomische Zusammenbruch droht (Erntehelfer*innen), sondern auch im Tourismus. sie sind es, die Innsbrucks Reichtum garantieren, die vor den Toren der Stadt unseren Wohlstand sichern. wir wollen uns auf ihre Spur begeben, raus aus der Stadt, in Gebiete wie Ischgl, St. Anton und ins Zillertal, orte, die zumindest mir persönlich ferner und fremder scheinen, als Berlin oder New York.
Wie sah die Umsetzung aus?
Eine irrwitzige Reise durch zwei Jahre Pandemie, von Ischgl zu den europäischen Außengrenzen, von Wuhan nach Bergamo und zurück, ins Wintersportmekka, wo die einen alles richtiggemacht haben und die anderen alles besser wissen. Heute lautet die Frage nicht mehr, ob Tirol ohne Tourismus überleben kann, sondern trotz Tourismus. In Ischgl. Aufstand der Pinguine wird Massentourismus zum Massentest, proben Pinguine den Aufstand, landen Hoteliers im Kloster und beweisen Xaver Schumacher und Meera Theunert, dass ihnen alles vergangen ist, nur nicht das Lachen.
Von und mit: Xaver Schumacher und Meera Theunert. Eine Postmodern Talking Produktion
Recherche: Sónia Melo. Kostüm: Wiebke Strombeck. Künstlerische Mitarbeit: Lia Sudermann, Martin Fritz, Elias Candolini
Lüge, List, Leugnung
Ein Projekt vom Zweiwerk – Carolin Bohn und Anna von Schrottenberg
Fördersumme: 10.130 Euro
Durchführung: 2020/2021
Projektbeschreibung
Lüge, List, Leugnung. Workshop zu einer europäischen Kultur/Geschichte mit performativem Niederschlag
Der Theater-Workshop über „Lüge, List und Leugnung“ öffnet einen Raum, der, jenseits einer moralischen Verkörperung, Fragen stellt. Was nützt uns diese oder jene Lüge? Lohnt sie sich? Kann man überhaupt ohne? Wie sähe eine Welt – und eine Politik – ohne Lügen aus? Wie sähe eine aus, in der unterschieden wird zwischen guter und schlechter Lüge? Wie eine, in der diese Frage keine Rolle spielt? Mit Corona leben wir in einer Zeit der Unsicherheit, keiner weiß, was zu tun ist, ob man infiziert ist, wie gefährlich die Pandemie ist, ob die weltweite Ausgangssperre ihren Dienst tut. Keinen Plan zu haben ist wie Chaos im Kopf, extrem verunsichernd: Kann das trotzdem eine Chance sein? Können wir, inmitten von und nach der ersten Corona-Welle, uns noch etwas vormachen, oder gaukeln wir uns erst recht Sicherheit vor? Funktioniert noch das Lügen, wie funktioniert es aktuell? Ist es noch hilfreich oder schafft es sich gerade ab?
Wir recherchieren vor Ort und interviewen Passanten, Teilnehmende des Workshops und in Institutionen wie Altersheim, Schule, Stadtverwaltung, Gefängnis, Universität, Therapiezentren. Am Ende erstellt sich ein Kaleidoskop individueller und institutioneller Lügenstrategien und Schwindelgeschichten, persönlicher Gewinne und Verluste durch Lüge und Betrug, Ernüchterung und Vision in Hinsicht auf das alltägliche Werkzeug des Verstellens. Die Ergebnisse werden für eine abschließende Performance mit den Workshopteilnehmenden dramaturgisch aufbereitet und präsentiert.
Projektdurchführung: Lüge, List, Leugnung
War meine letzte Lüge nützlich? Was ist ihr Preis? Lohnt sich Verleugnung? Wie sähe eine Welt ohne Lüge aus? Ist die Lüge noch hilfreich? Schafft sie sich gerade ab?
Auf www.luegen.net entstand ein schwindelerregendes Kaleidoskop, in dem sich individuelle Verleugnungen und institutionelle Lügenstrategien versammeln: Geschichten von persönlichem Gewinn und schmerzlichem Verlust durch Lügen, von Ernüchterung durch Betrug, von großen Visionen und unglaublichen Frechheiten in Hinsicht auf das alltägliche Werkzeug des Verstellens fügen sich aneinander – jenseits moralischer Ansprüche oder Wertungen.
Ab Mai 2021 trat das Projekt zunächst im Online-Gewand auf, im Juli realisierten die Projektleiterinnen Anna von Schrottenberg und Carolin Bohn – in Abgleich mit den jeweiligen Corona-Bestimmungen – Workshops und eine Work-in-Progress-Ausstellung rund um das Thema Lügen: erzählend, lauschend, spielend, schreibend, zeichnend. Die Website wurde mit Lügengeschichten bestückt, das Projekt durch einen Blog begleitet.
Jede Lügengeschichte war willkommen, jeder Gedanke und jedes Gefühl zu Lüge, List, Leugnung. Wer noch eine Geschichte auf Lager hat, kann diese per E-Mail an info@luegen.net nachreichen.
Kaleidoskop
Das Lüge List Leugnung-Kaleidoskop zum Hören, Sehen, Lesen … war im Juli 2021 live zu erleben und ist seither online abrufbar unter: www.luegen.net/kaleidoskop
Workshops
Einen Überblick über die Workshops, die im Rahmen des Projekts verwirklicht wurden, gibt www.luegen.net/workshops
Ausstellung
Im Juli 2021 fand im Kesselhaus in der Karmelitergasse 21 in Innsbruck eine Ausstellung statt. Näheres dazu auf www.luegen.net/ausstellung
Von Vätern und Söhnen (eingereicht als Adams Erben)
Ein Projekt von Nicola Nagy und Marlene Schlichtenhorst
Fördersumme: 13.700 Euro
Durchführung: 2020–2022
Projektbeschreibung bei der Einreichung
(Unter dem Titel „Adams Erben – eine familienbiographische Spurensuche zwischen Stadt und Land“)
Von Vätern und Söhnen ist ein ethnographischer Dokumentarfilm über die Bewegung von der Stadt aufs Land sowie vom Land in die Stadt und die daraus entstehenden Verbindungen aus der Sicht von Männern dreier Generationen einer Tiroler Familie. Großvater, Vater und Sohn teilen ihre Biographien vor dem Hintergrund unterschiedlicher sozial-räumlicher Positionierungen in Stadt, Land und dazwischen. Der Fokus liegt dabei auf dem Generationenverhältnis und den tradierten sowie sich verändernden Vorstellungen von Männlichkeit in den Lebensentwürfen der drei Protagonisten.
Hugo lebt seit 85 Jahren im Pitztal, Martin hat das Tal seiner Kindheit früh verlassen, Jeremias ist diese (groß)väterliche Heimat fremd, er ist in Innsbruck aufgewachsen. Die Filmemacherinnen moderieren eine Begegnung der drei Männer mit offenem Ausgang, ein soziales Experiment, das über sich selbst hinausweist: Adams Erben porträtiert vordergründig ein sehr persönliches familienbiographisches Gespräch über Stadt und Land. Doch was dadurch Ausdruck findet, steht beispielhaft für zahlreiche Tiroler Familienbiographien und die unmittelbar damit verknüpften Fragen nach Identität und sich fortschreibenden Familiendynamiken, im Lichte religiöser Überzeugungen sowie Vorstellungen von Tradition, Heimat und Männlichkeit.
Wie viel ländliches Tal lebt in der Stadt weiter? Wie viel Stadt wird in das ländliche Leben hineingetragen? Welche Vorstellungen von Männlichkeit manifestieren sich über Generationen und in verschiedenen Lebensentwürfen in Stadt und Land? Diese Fragen bilden den roten Faden für den Film Adams Erben, der sich als familienbiographische Spurensuche sowie als kritische Befragung gesellschaftlicher Männlichkeitskonstruktionen begreift.
Zeitmaschine #1
Ein Projekt vom Verein Freifall
Fördersumme: 9.124,69 Euro
Durchführung: 2020/2021
Projektbeschreibung
Michael Ende hat einmal eine Notiz auf einen Zettel geschrieben. Er schrieb immer wieder Notizen auf kleine Zettel. Er nannte sie Zettelnotizen. Eine davon heißt „Der verlorene Mensch“ und lautet wie folgt: „Er gibt sich selbst auf dem Fundbüro ab, setzt sich dort ins Regal. Ab und zu fragt er den Beamten, ob sich nicht ein Eigentümer gemeldet habe. Nach Jahr und Tag bekommt er sich selbst, da er ja der Finder ist.“
Wir wollen einen Raum schaffen, in dem wir uns kurz abgeben können, in den hinein wir uns aufgeben können, in dem wir die Zeit anhalten können bzw. in dem wir uns Zeit nehmen können. Einen Schutzraum. Ein Auffangbecken. Einen Bunker. Ein Basislager. Eine Höhle. Ein Iglu. Einen Tempel. Eine moderne Kapelle. Eine Raumkapsel. Ein Raumschiff. Eine Zeitmaschine, mit der wir in die Vergangenheit und in die Zukunft blicken können. Eine Zeitmaschine, mit der wir aber vor allem in die Gegenwart blicken können. Einen Raum, in dem wir, wie gesagt, die Zeit anhalten und Pause machen können vom hektischen, rasanten und lauten Leben da draußen. Einen Raum der Stille. Einen Raum der Kontemplation. Einen Raum für neue Ideen. Für neue Wege der Begegnung mit sich selbst und mit der ganzen Welt. Einen Raum, in dem wir uns finden können und in dem wir (uns) aufgeben können. (Sich) Aufgeben heißt vielleicht nicht, sich von der Welt abwenden. Es heißt vielleicht genau das Gegenteil. Sich der Welt zuwenden.
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