Was ist gedenk_potenziale?
Am 5. Mai 1945 befreiten alliierte Truppen das Konzentrationslager Mauthausen. Von den rund 190.000 unschuldigen Menschen, die das NS-Regime zwischen 1938 und 1945 in das KZ Mauthausen und seine Nebenlager deportierte, wurden etwa 100.000 ermordet. Kein anderer Ort in Österreich versinnbildlicht die Verbrechen der Nationalsozialisten derart drastisch. Der Nationalrat des österreichischen Parlaments hat daher den 5. Mai zum „Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ erhoben. Dieser Tag soll auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern und die Sensibilität gegenüber Gewalt und Rassismus fördern.
Mit gedenk_potenziale fördert die Stadt Innsbruck Projekte mit einem Gesamtvolumen von 20.000 Euro. Es werden Projekte gefördert, die sich mit innovativen und nachhaltigen Formen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus auseinandersetzen. Zugleich sollen die Projekte aktuelle Formen von Rassismus, Antisemitismus und Gewalt thematisieren und zum Nachdenken, zur Auseinandersetzung und zur Diskussion anregen. Im Mittelpunkt eines eingereichten Projektes muss immer der Respekt vor den Opfern des Nationalsozialismus und den Opfern von Gewalt, Rassismus und Antisemitismus stehen.
Wie oft wird gedenk_potenziale ausgeschrieben?
Die Ausschreibung erfolgt jedes Jahr am 5. Mai und stets zwei Jahre im Voraus (gedenk_potenziale 2026 wird 2024 ausgeschrieben, etc.). Die Jurysitzung findet meist im Herbst statt.
Welche Projekte fördert gedenk_potenziale?
gedenk_potenziale ist ausgerichtet auf die Entwicklung gegenwartsbezogener Formen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und Opfer von Gewalt, Rassismus und Antisemitismus. Besonders berücksichtigt werden innovative Projekte, die Gedenken als intensive Gesellschaftsforschung begreifen.
gedenk_potenziale möchte Impulse zur Verankerung des 5. Mai als Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im öffentlichen Bewusstsein der Stadt Innsbruck und darüber hinaus setzen. Dementsprechend muss der 5. Mai „im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus als Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus“ im Mittelpunkt der eingereichten Projekte stehen.
gedenk_potenziale zielt dabei auch auf Kooperation und Vernetzung ab. Gefördert werden vor allem Projekte, die spartenübergreifend bzw. interdisziplinär sind. Aber auch Einzelpersonen sind zur Einreichung von Projekten eingeladen.
Wer entscheidet über die Auswahl der Projekte?
Über den konkreten Ausschreibungstext und die Vergabe der Förderung entscheidet eine unabhängige und überregional besetzte Fachjury, wobei durch den regelmäßigen Austausch der Jurymitglieder sichergestellt wird, dass laufend neue Perspektiven in den Auswahlprozess einfließen können. Im Wissen um die Verantwortung, die mit dem Ausschreibungsthema einhergeht, wurde festgelegt, dass die formalen und inhaltlichen Kriterien und Schwerpunktsetzungen alle drei Jahre von der Jury geprüft und im Bedarfsfall adaptiert werden können.
Das könnte Sie auch interessieren:
Kontakt
Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag:
8.00-12.00 Uhr und 13.00-16.00 Uhr
Freitag:
8.00-12.00 Uhr